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Euro-Konten für Schweizer: in Deutschland am günstigsten

Wer regelmässig in der Euro-Zone einkauft, kann mit einer Kreditkarte in Euro bares Geld sparen. Dabei ist auf die Konditionen von Schweizer und ausländischen Euro-Konten und -Karten zu achten.


Felix Ertle, Bernhard Bircher-Suits
30.03.2022, 05.30 Uhr

 

Viele Schweizerinnen und Schweizer profitieren regelmässig von den günstigen Preisen in den grenznahen deutschen Geschäften und Supermärkten. Aber auch online gehen sie im Ausland auf Schnäppchenjagd. Jetzt, wo der Franken gegenüber dem Euro besonders stark ist, scheint der Einkauf im Ausland besonders attraktiv.

Überdurchschnittlich viele Online-Waren in der Schweiz stammen gemäss einer 2019 veröffentlichten Studie der DPD Group denn auch aus dem europäischen Ausland. So haben 86 Prozent der Schweizer Online-Shopper bereits Waren in ausländischen E-Shops eingekauft. Sie liegen damit rund ein Viertel über dem europäischen Durchschnitt. Was viele allerdings nicht wissen: Auslandeinkäufe mit Schweizer Kreditkarten gehen schnell ins Geld – ebenso wie Auslandeinkäufe an den Schweizer Grenzen.

Zwar bieten Schweizer Banken gebührenlose Sepa-Überweisungen in den europäischen Zahlungsraum an. Bei einer Zahlung von einem Franken-Konto in Euro erheben sie jedoch einen Fremdwährungszuschlag. Dieser liegt, je nach Bank, zwischen 1,5 und 2,5 Prozent. Wer mit Franken-Konten Onlinebestellungen in der Euro-Zone von 4000 Franken tätigt, legt bei einem Fremdwährungszuschlag von 2,5 Prozent noch einmal saftige 100 Franken für das Kreditinstitut drauf – oft, ohne es zu bemerken.

Eine günstige Alternative

Fremdwährungszuschläge gelten auch für den Grenzeinkauf in Deutschland. Besonders teuer sind Euro-Bargeldbezüge im Euro-Raum mit Schweizer Karten in Franken. Ein Beispiel: Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) etwa verlangt zusätzlich 4 Prozent Kommission pro Bezug, mindestens jedoch 10 Franken Gebühr. Wer in Deutschland über das Jahr hinweg etwa 6000 Euro am Automaten bezieht, zahlt der Zürcher Kantonalbank bei 4 Prozent Kommission und einem Fremdwährungszuschlag von 1,75 Prozent happige 345 Franken.

Für diejenigen, die in der Euro-Zone mithilfe von Euro-Konten zahlen, entfällt der Fremdwährungszuschlag. Online-Shopper und Grenzkäufer können im Euro-Raum mit einer Karte in Euro gebührenfrei einkaufen. Je nach gewählter Bank und Kreditkarte entfallen im Euro-Raum auch die Bargeldbezugsgebühren am Automaten. Die Konditionen für Euro-Konten variieren erheblich. Diese Zeitung hat die Angebote von sechs Schweizer und zwei deutschen Banken verglichen (vgl. Tabelle).

Wenig überraschend: Keine der untersuchten Banken vergibt Habenzinsen. Der Vergleich der Euro-Konten zeigt: Wer auf deutsche Kreditinstitute setzt, zahlt keine Kontoführungsgebühren. Bei der Migros Bank entfallen die Gebühren von 36 Franken jährlich ab Gesamtkundenbeziehungen im Wert von 7500 Franken. Die Postfinance erlässt die Gebühren von 60 Franken ab einem Anlagevermögen im Wert von 25 000 Franken, bei einer bei der Postfinance abgeschlossenen Hypothek oder Lebensversicherung.

Die Migros Bank und die Credit Suisse locken mit hohen Freibeträgen bei Negativzinsen. Mit Freibeträgen in Höhe von 1 Million beziehungsweise 500 000 Franken lohnen sie sich besonders für Grosskunden. Die DKB-Bank brummt ihren Kunden bereits ab 25 000 Euro «Guthabengebühren» von 0,5 Prozent auf. Wer zum Beispiel bei der N26-Bank 1 Million Euro parkiert, wird auch mit 4750 Euro Guthabengebühren geschröpft.

Dagegen fallen bei der Migros Bank bis zu einem Gegenwert von 1 Million Euro keine Guthabengebühren an. Bei der Credit Suisse ist diese Gebühr bei einem Guthaben von 1 Million Franken mit 3000 Franken Sollzins vergleichsweise niedrig. Gut zu wissen: Guthabengebühren beziehungsweise Negativzinsen sind je nach Kundenbeziehung verhandelbar.

Kreditkartenkosten überprüfen

Neben der Kontoführungsgebühr und Negativzinsen fallen weitere Kosten an. Für den Bargeldbezug im Euro-Raum und ebenso für viele Online-Shopping-Portale bietet sich die Nutzung von Kreditkarten in Euro an.

Die gute Nachricht: Mit allen Kreditkarten kann man im Euro-Raum bargeldlos zahlen. Sonst vertiefen sich die Gräben erheblich. Die DKB-Bank gewinnt den Kostenvergleich mit rund 30 Euro pro Jahr für die Visa-Kreditkarte. Die UBS lockt mit günstigen Kartenführungsgebühren von 40 Euro im ersten Jahr. Doch Vorsicht: Die Kartenführungskosten erhöhen sich ab dem zweiten Jahr auf 80 Euro.

Mit jeweils 200 Euro jährlich pro Kreditkarte bilden die Euro-Kreditkarten von Raiffeisen Zürich, der ZKB und der Credit Suisse die Schlusslichter. N26 und Postfinance bieten dagegen keine Kreditkarten in Euro an.

Kostenfalle: Barbezüge in der Euro-Zone

Die Jahresgebühren für die Kreditkarten sind jedoch nicht die einzigen Kosten. Auch bei den Schweizer Kreditkarten in Euro empfiehlt es sich nicht, Bargeld im Euro-Raum abzuheben. Denn bei allen verglichenen Schweizer Kreditinstituten fallen dafür zwischen 3,75 und 4 Prozent Gebühren an.

Die DKB-Bank hat auch hier das günstigste Angebot. Mit der Visa-Kreditkarte der DKB-Bank beziehen Kundinnen und Kunden das ganze Jahr über kostenlos Bargeld im Euro-Raum. Bei höheren Ausgaben mit vielen Bargeldbezügen brilliert die DKB-Bank mit durchgehend kostenlosem Bezug und niedrigen Jahresgebühren.

Fazit: Die Universalbank für alle Bedürfnisse gibt es nicht. Regelmässige Online-Shopper oder Einkaufstouristen profitieren von den Angeboten der DKB-Bank am meisten, da diese mit den niedrigsten Gebühren herausragt. Zudem sind die Barbezüge bei der DKB-Bank kostenlos.

Die Schweizer Euro-Konten sind zwar teurer. Für Kunden mit bereits bestehenden Geschäftsbeziehungen entfällt aber häufig ein Teil der Kosten. Wer keine Kreditkarte benötigt, der sollte für grenznahe Einkäufe die meist günstigere Anschaffung einer Debitkarte in Erwägung ziehen. Die N26-Bank etwa bietet die gebührenfreie Debit Mastercard World mit drei kostenlosen Bargeldbezügen monatlich an.

Checkliste für Euro-Konten

Kontoführungsgebühren senken: Vergleichen Sie nicht nur die Gebühren. Fragen Sie beim Kreditinstitut nach möglichen Bonusaktionen, Kombipaketen und weiteren Vergünstigungen aufgrund guter Kundenbeziehungen.

Kreditkartengebühren senken: Lesen Sie das Kleingedruckte bei Kreditkartenverträgen. Die UBS verdoppelt die Kreditkartengebühren zum Beispiel ab dem zweiten Jahr.

Kosten für Kontoauszüge im Auge behalten: Freunde von Papierauszügen sollten mit Mehrkosten rechnen. Beispielsweise erhebt die Raiffeisenbank nach 15 kostenfreien Bankauszügen eine Bezugsgebühr für jeden weiteren Auszug. Online-Auszüge sind bei den verglichenen Banken kostenfrei.

Gebühren für Barbezüge im Euro-Raum beachten: Mit Schweizer Euro-Kreditkarten am Bankautomaten in Deutschland Bargeld zu beziehen, ist wegen hoher Gebühren nicht zu empfehlen. Für solche Zwecke eignen sich Karten deutscher Institute.

Nur im Euro-Raum zahlen: Nutzt man das Euro-Konto ausserhalb der Euro-Zone, fallen wieder Fremdwährungsgebühren zwischen 1,7 und 2,5 Prozent an, je nach Kreditinstitut. Folglich ist es empfehlenswert, das Euro-Konto und die Kreditkarte in Euro darum ausschliesslich für den Euro-Raum zu nutzen.

Lesen Sie den Originalartikel vom 30.03.2022 auf nzz.ch oder laden Sie sich die NZZ-Online-Version als PDF herunter.

 

 

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