Über die Höhe der Guthabengebühr entscheidet oft die Beziehung der Bank zum Kunden insgesamt.
Bernhard Bircher-Suits, 02.08.2021
Um den Aufwertungsdruck auf den harten Franken zu reduzieren, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar 2015 Negativzinsen für Geschäftsbanken eingeführt. Gegenwärtig liegt der SNB-Leitzins für Schweizer Banken bei –0,75%. Diese Zinskosten geben die Banken verstärkt an ihre Kunden weiter. So behält sich beispielsweise die Postfinance vor, auf Privat- und Geschäftskonten neben einer Kontoführungsgebühr auch eine «individuelle Guthabengebühr» zu verlangen – auf Geschäfts- und Sparkonten in Franken und Euro.
Negativzinsen auf Geschäftskonten sind keine Neuheit
Finanzinstitute wie die Credit Suisse, die Basler Kantonalbank und die Zürcher Kantonalbank bitten Geschäftskunden bereits seit 2015 mit Negativzinsen zur Kasse. Dem Beispiel folgten im Laufe der letzten Jahre weitere Finanzinstitute. Mittlerweile erheben alle 22 untersuchten Schweizer Banken (vgl. Tabelle) Negativzinsen beziehungsweise «Guthabengebühren» auf ihren Geschäftskonten. Die unpopulären Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank nutzen Privatbanken auch dazu, ihren Kunden den Wechsel zu – teilweise teuren – Vermögensverwaltungsmandaten schmackhaft zu machen. Auf diese Weise könnten Kunden solche Gebühren «reduzieren».
Negativzinsen bei Geschäftskonten von Schweizer Banken
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Stand: 29. Juli 2021
Über die Höhe der Guthabengebühr entscheidet oft die Beziehung der Bank zum Kunden insgesamt.
Bernhard Bircher-Suits, 02.08.2021
Um den Aufwertungsdruck auf den harten Franken zu reduzieren, hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar 2015 Negativzinsen für Geschäftsbanken eingeführt. Gegenwärtig liegt der SNB-Leitzins für Schweizer Banken bei –0,75%. Diese Zinskosten geben die Banken verstärkt an ihre Kunden weiter. So behält sich beispielsweise die Postfinance vor, auf Privat- und Geschäftskonten neben einer Kontoführungsgebühr auch eine «individuelle Guthabengebühr» zu verlangen – auf Geschäfts- und Sparkonten in Franken und Euro.
Negativzinsen auf Geschäftskonten sind keine Neuheit
Finanzinstitute wie die Credit Suisse, die Basler Kantonalbank und die Zürcher Kantonalbank bitten Geschäftskunden bereits seit 2015 mit Negativzinsen zur Kasse. Dem Beispiel folgten im Laufe der letzten Jahre weitere Finanzinstitute. Mittlerweile erheben alle 22 untersuchten Schweizer Banken (vgl. Tabelle) Negativzinsen beziehungsweise «Guthabengebühren» auf ihren Geschäftskonten. Die unpopulären Negativzinsen der Schweizerischen Nationalbank nutzen Privatbanken auch dazu, ihren Kunden den Wechsel zu – teilweise teuren – Vermögensverwaltungsmandaten schmackhaft zu machen. Auf diese Weise könnten Kunden solche Gebühren «reduzieren».
Negativzinsen bei Geschäftskonten von Schweizer Banken
Stand: 29. Juli 2021
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Immer mehr Banken bitten ihre Geschäftskunden mit Gebühren auf den Guthaben zur Kasse. Die Staatsbank Postfinance geht mit schlechtem Beispiel voran: Sie verlangt schon ab dem ersten Franken Negativzinsen.
K-Geld hat 22 Schweizer Banken miteinander verglichen, auf der Suche nach den besten Konditionen und den höchsten Freibeträgen für Geschäftskunden
Lesen Sie den Originalartikel vom 01.06.2021 auf K-Geld
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Frauen (und natürlich auch Männer) sollten ihr Geld im Auge behalten und Vorsorge- und Anlagevorschläge von Banken kritisch prüfen.
[/smart_editor_module_wysiwyg]Die Women’s Wealth Academy der UBS will Frauen für Geld-Themen begeistern. Eine 54-Jährige liess sich im Auftrag von K-Geld beraten. Resultat: teure und eigennützige Anlagevorschläge.
Von Bernhard Bircher-Suits
Darum gehts
- Weshalb Sie Vorsorge- und Anlagevorschläge von Banken kritisch prüfen sollten
- Auf welche Fallstricke Sie bei Fondsempfehlungen achten sollten
- Wieso Sie die Nachhaltigkeit von Fonds in Frage stellen sollten
- Welche nachhaltigen Fonds gut abschneiden
Die Emanzipation der Frauen macht in vielen Ländern halt, wenn es ums Geld geht. Das hat auch die Grossbank UBS festgestellt: Sieben von zehn Frauen überlassen langfristige Finanzentscheide ihrem Ehepartner. Das zeigt die im Jahr 2018 durchgeführte UBS-Umfrage «Investor Watch» bei 3700 Anlegerinnen aus neun verschiedenen Ländern, darunter der Schweiz.
Die UBS behauptet nun, sie wolle Wissensdefizite von Frauen in Sachen Geld abbauen. Zum Beispiel mit der Website Women’s Wealth Academy. Dort finden Frauen einen Newsletter sowie Ratgebertexte rund um Themen wie Altersvorsorge, Familie, nachhaltiges Investieren und Philanthropie.
Nach eigenen Angaben will die UBS mit der Women’s Wealth Acadamy den Frauen «die Grundbegriffe aus der Finanzwelt wie Aktien, Dividende oder Rendite erklären und auf häufige Anlagefehler hinweisen». Die Bank verspricht eine «spezifische Finanzplanung speziell für Frauen».
Beratung auf «Frauen und ihre Lebensphasen» abgestimmt
Die 54-jährige Irene Kummer (Name geändert) nahm im Auftrag von K-Geld ein «speziell auf Frauen und ihre Lebensphasen» zugeschnittenes Beratungsangebot der UBS in Anspruch. Kummer ist alleinstehend, kinderlos und keine UBS-Kundin.
Die Teilselbständige bezeichnet sich in Anlage- und Vorsorgefragen als Laie. Bisher legte sie ihr Geld aus Angst vor Verlusten nicht an. Die Guthaben auf ihrem Privat- und Sparkonto belaufen sich zusammen auf 50’000 Franken. In der Säule 3a liegen 20’000 Franken und auf einem Freizügigkeitskonto insgesamt 220’000 Franken. Alles Geld liegt bei der Postfinance und wirft praktisch keine Zinsen ab.
Bandbreite von Fonds mit einem Schuhschrank verglichen
Bei einem ersten Telefongespräch mit einem UBS-Mitarbeiter äusserte Irene Kummer den Wunsch, von einer Frau beraten zu werden. Der Telefonberater machte sie darauf aufmerksam, wenn sie dies möchte, könne es «ein paar Tage länger dauern». Sie beharrte auf ihrem Wunsch und bekam dann eine Beraterin zugeteilt. Kummer empfand diese als «kompetent und freundlich».
Im Gespräch benutzte die Beraterin auch Bilder und eine Sprache, die an Frauen angepasst sein soll. So sagte sie laut Kummer: «Die Bandbreite bei Fonds ist vergleichbar mit dem Schuhschrank von Frauen. Da hat es von Birkenstocksandalen bis High-Heels auch alles dabei.»
Kummer liess sich zweimal beraten, insgesamt drei Stunden. Zu Beginn stellte sie gegenüber der UBS-Beraterin klar: «Ich bevorzuge nachhaltige und risikoarme Anlagen.» Die Beraterin erklärte ihr die Faktenblätter der Fonds UBS Vitainvest World Sustainable U mit 25 beziehungsweise 50 Prozent Aktienanteil und sandte sie ihr zum Selbststudium zu.
Die Beraterin empfahl ihrer Kundin, das Freizügigkeitsgeld in der Höhe von 220’000 Franken in einen dieser beiden Nachhaltigkeitsfonds zu investieren. Der Geldtransfer vom Postfinance-Freizügigkeitskonto zur UBS «klappe mit nur einer Unterschrift».
Empfohlene Anlage hätte hohe Gebühren zur Folge
Ist der Umstieg in diesen Fonds ein guter Tipp? Nein. Denn die jährlichen Gesamtkosten (TER) des UBS-Vitainvest-Fonds mit 50 Prozent Aktienanteil betragen 1,7 Prozent.
Würde Kummer für 220’000 Franken Fondsanteile kaufen, müsste sie dafür jedes Jahr also 3740 Franken Gebühren zahlen. Der weniger riskante Vitainvest-Fonds mit einem Aktienanteil von 25 Prozent würde sie immer noch 1,5 Prozent Gebühren im Jahr kosten. Ein schwacher Trost: Ausgabekommissionen und Depotgebühren kommen keine dazu.
Mit anderen Worten: Die Anteile der Fonds müssten jedes Jahr mindestens um 1,5 beziehungsweise 1,7 Prozent an Wert zulegen, damit keine Verluste entstehen. Zum Vergleich: In den letzten fünf Jahren erzielte der Fonds Vitainvest World 50 Sustainable U im Durchschnitt 3,24 Prozent Rendite pro Jahr.
Zum Vergleich: Die alternative Strategie «Global Nachhaltig» mit 40 Prozent Aktiengewicht von Viac – ein Angebot der WIR-Bank – wäre massiv günstiger. Die Umsetzung erfolgt mittels passiver, kostengünstiger Indexanlagen (ETFs sowie Indexfonds). Diese Strategie kostet gerade mal 0,27 Prozent Gebühren im Jahr.
«Bankeigene Fonds sind häufig nur Mittelklasse»
Das Beispiel zeigt auch: Banken verkaufen lieber eigene als fremde Fonds. Rolf Biland, Anlagechef beim VZ Vermögenszentrum in Zürich, bestätigt diese Praxis: «Wie jede Unternehmung, die eigene Produkte vertreibt, hat auch die UBS ein Interesse daran, eigene Produkte zu verkaufen – statt diejenigen der Konkurrenz.»
Das Problem dabei: Die bankeigenen Fonds seien häufig nur Mittelklasse und lägen manchmal Längen hinter den besten Produkten derselben Kategorie zurück.
UBS-Sprecherin Karin Aquilino rechtfertigt die Verwendung bankeigener Fonds: Die Fonds seien gut diversifiziert, würden aktiv verwaltet und böten die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Aktienanteilen und dem Fokus auf Welt oder Schweiz zu wählen.
Nachhaltigkeit der Fonds zweifelhaft
Sind die empfohlenen UBS Vorsorgefonds auch nachhaltig, wie Irene Kummer gefordert hatte? Auch das ist nicht der Fall. Laut Angaben der UBS berücksichtigen die Fondsverwalter beim Fonds «Vitainvest World 50 Sustainable U» zwar «ökologische, soziale und gesellschaftliche Kriterien».
Der Anfang 2006 lancierte Mischfonds investiert weltweit in Aktien, Anleihen und Immobilien. Doch er strebt erst seit Anfang September 2020 ein «überdurchschnittliches Nachhaltigkeitsprofil» an.
Biland sagt dazu: «Die neu eingeführten Verbesserungen sind noch relativ jung, und in unseren ersten Analysen machen sie sich noch kaum bemerkbar.» Die Nachhaltigkeitsbewertungen der Vitainvest-Fonds seien kaum höher als in klassischen Fonds, die einen Index nachbilden.
Beratung hilfreich, aber Fonds zu teuer
Irene Kummers Fazit zur Beratung durch die UBS: «Ich weiss jetzt, wie ich meine Altersvorsorge lösen kann, nämlich mit Wertschriftenanlagen und 3a-Einzahlungen. Aber die UBS sollte uns Frauen auch vor typischen Anlagefehlern bewahren – wie dem Kauf von sehr teuren Fonds.»
Die UBS schreibt K-Geld, die vorgeschlagenen Fonds seien aktiv gemanagt. Das mildere die Anlagerisiken ab und erhöhe die Chancen für eine bessere Rendite.
Dieser Artikel ist in der Applica 19/07/2021 erschienen
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