Ein saldo-Vergleich zeigt: Wer Geld in der dritten Säule anlegt, erzielt mit günstigen Indexfonds deutlich bessere Renditen als mit konventionellen Anlagefonds.
Seit Jahren rät saldo Alterssparern mit langfristigem Anlagehorizont, auf sogenannte Exchange Traded Funds (ETF) zu setzen. Solche an der Börse handelbare Fonds bergen dieselben Börsenrisiken wie normale Anlagefonds, haben aber einen entscheidenden Vorteil: Sie kosten jährlich mit Verwaltungsgebühren von knapp 1 Prozent deutlich weniger als aktiv von teuren Managern verwaltete Fonds, die Kosten von bis zu 1,5 Prozent belasten. Ein ETF bildet lediglich einen Index nach – die Rede ist daher auch von Indexfonds. Ein aufwendiges Fonds-Management entfällt. Aktiv bewirtschaftete Fonds haben den Anspruch, besser zu sein als der breite Markt respektive der Index. Doch wie sieht es bei der dritten Säule aus? Erzielen aktiv bewirtschaftete Wertschriftenlösungen auch bessere Renditen als passive 3a-Indexfonds? Die Auswahl an Indexfonds in der dritten Säule ist immer noch bescheiden. Das VZ Vermögenszentrum listet von insgesamt 38 im Auftrag von saldo verglichenen Fondslösungen gerade mal 6 Indexanlagen auf. Sie stammen von Credit Suisse (CS), Swisscanto und ZKB – und tragen in der Regel den Zusatz «Index» im Namen. Die «älteste» Lösung Mixta- BVG-Index 45 der CS ist erst seit Oktober 2009 auf dem Markt. Dennoch ist ein Vergleich möglich: CS und Swisscanto haben 3a-Fondslösungen mit aktiver Bewirtschaftung und 3a-Indexlösungen im Angebot – mit jeweils gleichem maximalem Aktienanteil. saldohat die Renditen der aktiven Fonds mit den Renditen der Indexfonds derselben Bank verglichen – seit Bestehen bis Ende 2012.
CS-Indexfonds: Gebühren liegen bei 0,84 Prozent
Das Resultat: Wer bei der CS vor drei Jahren auf den Mixta-BVG Index 45 gesetzt hat, erzielte eine jährliche Rendite von 3,88 Prozent (siehe Tabelle im PDF unten). Der Mixta-BVG-Maxi der CS mit demselben Aktienanteil erwirtschaftete nur 2,07 Prozent Rendite – bei aktiver Verwaltung durch die CS-Fondsmanager. Wer auf den Indexfonds der CS setzte, profitierte doppelt: Er zahlte mit 0,84 Prozent Verwaltungsgebühr pro Jahr deutlich tiefere Gebühren als beim aktiven CS Fonds mit 1,48 Prozent und erzielte eine fast doppelt so hohe Rendite. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den anderen Indexlösungen der CS. Sie schnitten alle deutlich besser ab als die aktiven Pendants. Im Fall des CSA Mixta-BVG Index 35 betrug die Jahresrendite über einen Zeitraum von zwei Jahren 4,35 Prozent. Der aktiv verwaltete CS-Fonds Mixta-BVG erzielte nur 2,02 Prozent. Konkret: Wer 100000 Franken in den CSA Mixta-BVG Index 35 investierte, hatte nach zwei Jahren 108890 Franken auf dem Konto. Bei der aktiven Fondslösung waren es rund 4800 Franken weniger. Und wie behaupteten sich die drei 3a-Indexfonds der CS gegenüber den 32 aktiven 3a-Fonds über die letzten zwei Jahre? Ein Blick auf die Gesamttabelle auf www.saldo.ch macht klar: Die Indexfonds der CS waren die Fonds mit den höchsten Renditen.
Niedrige Gebühren wirken sich auch bei Swisscanto positiv aus
Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Swisscanto – die Fondsgesellschaft der Kantonalbanken. Florian Schubiger von der Vermögenspartner AG in Winterthur ist nicht erstaunt: «Der Gebührenvorteil schlägt sich direkt positiv in der Nettorendite der Anlageprodukte nieder, vor allem bei langfristiger Betrachtung. » CS-Sprecherin Charlotte Nel son beantwortet die saldo-Frage, warum ein Alterssparer trotzdem auf die teureren 3a-Fonds der CS setzen sollte, ausweichend: «Die CS empfiehlt nur Personen mit einem mittel- bis langfristigen Anlagehorizont eine Anlage in der Wertschriftenvorsorge der dritten Säule. Deshalb ist ein Betrachtungszeitraum von zwei Jahren sinnlos.» Bei Indexfonds fehlen heute noch langjährige Erfahrungswerte. Trotzdem ist klar: Alterssparer mit langem Anlagehorizont sollten ihr Geld in 3a-Indexanlagen investieren. Sie werden damit gleich doppelt belohnt: Mit höheren Renditen und günstigen Gebühren. Bernhard Bircher-Suits
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