In welcher Jahreszeit soll man Heizöl und Holzpellets kaufen? saldo hat die Preisentwicklung der Brennstoffe in den letzten fünf Jahren untersucht. Fazit: Bei Pellets gibt es den richtigen Zeitpunkt, beim Heizöl nicht.
Für die Analyse der Heizöl-Preisentwicklung griff saldo auf die Zahlen des Bundesamts für Statistik zurück. Verglichen wurden die Preise in den Jahren 2008 bis 2012. Basis waren beim Heizöl die durchschnittlichen Monatspreise für die für Einfamilienhäuser typische Bestellmenge von 3000 bis 6000 Litern, bei den Holzpellets die monatlichen Durchschnittspreise für eine Bestellmenge von 6000 Kilogramm. Pellets sind kleine gepresste Stücke, bestehend aus Sägespänen, Holzschnitzeln und Sägemehl. Laut Bundesamt für Statistik werden 51 Prozent aller Gebäude mit Wohnnutzung in der Schweiz mit Öl, 15 Prozent mit Gas und 12 Prozent mit Holz beheizt.
Bei Heizöl gibt es keine generelle Tiefpreisperiode
Die Analyse der Heizölpreise zeigt: Am günstigsten war Heizöl letztes Jahr im Juni (98 Franken für 100 Liter), am meisten kostete es im März (108 Franken). Sparpotenzial für ein Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 4500 Litern beim Einkauf zum richtigen Zeitpunkt: 450 Franken. Ein Jahr zuvor kostete der Brennstoff im August am wenigsten. Wer daraus ableitet, Heizöl sei generell im Sommer am günstigsten, geht fehl: In den Jahren 2008 bis 2010 lohnte sich der Einkauf im Dezember, Februar oder März am meisten (siehe Tabelle im PDF unten). Auch die Erdgaspreise waren in den letzten fünf Jahren fast immer im Januar und Februar am tiefsten. Nur nützt dies nichts: Gas kann man nicht auf Vorrat einkaufen.
Pellets: Im Schnitt insgesamt günstiger als Heizöl und Erdgas
Anders bei den Holzpellets: Die Preise sinken in der Regel ab April. Am günstigsten waren Pellets in den letzten fünf Jahren jeweils zwischen Mai und September. Grund: die tiefere Nachfrage und die bessere Verfügbarkeit des Holzes in den Sommermonaten. Ein Vergleich der Preisentwicklung in Rappen pro Kilowattstunde über die letzten fünf Jahre zeigt: Wer mit Holzpellets heizte, fuhr gemäss den Zahlen des Bundesamtes für Statistik mit Kosten von durchschnittlich 8 Rappen je Kilowattstunde am günstigsten. Für Heizöl zahlte man im Schnitt 9 Rappen, für Erdgas 10 Rappen. Erdgas war über die vergangenen fünf Jahre betrachtet immer teurer als Holzpellets, Heizöl im Jahr 2009 günstiger. Nicht nur preislich, sondern auch aus Sicht des Klimaschutzes sind Holzheizungen eine interessante Lösung: Denn Holz wächst nach und ist CO₂-neutral. Kommen die Pellets aus der Region, fällt die Ökobilanz noch besser aus. Bernhard Bircher-Suits
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